Bilder über Bilder

Soll man in die von Bildern überflutete Welt noch weitere Bilder hineintragen? Oder reizt es nicht eher über die Flut des scheinbar unendlich Vorhandenen nachzudenken, wobei das Nachdenken über Bilder nicht nur Texte hervorbringen, sondern wieder Bilder gebären kann. Schaut man mit diesem Blick zurück in die Entwicklungsgeschichte der Kunst, scheinen neue Bilder höchstselbst meist Bilder über Bilder zu sein, oder anders gesagt: Bilder über das unmittelbare visuelle Entschlüsseln im Bild und Bilder über das überlieferte Lesen vor dem Bild.
Zur Steigerung unseres Wissens von verfügbaren Bildern bieten die digitalen Online-Sammlungen der Museen seit kurzem ein wachsendes Meer an bereits Gezeigtem und Gesagtem. Was davon gemeinfrei ist, kann ohne Einspruch manipuliert, neu zusammengesetzt und wiederverwendet werden. Auf diese Weise kann man aus der bereisten Welt der Bilder eine unbesuchte machen.
Es ist eine Einladung für ein Fernstudium zur Erschaffung eines persönlichen Atlas, wo die Flüsse Mnemosyne und Lethe sich kreuzen.